Einerseits weist die Erfolgsrechnung einen Überschuss von 113,8 Mio. Franken aus. Dieser Überschuss ist jedoch in erster Linie auf eine Neubewertung von Liegenschaften im Finanzvermögen zurückzuführen. Ohne diese Sondereffekte würde die Stadt defizitär wirtschaften.
Andererseits steigen die ordentlichen Ausgaben deutlich: Der Personalaufwand wächst um knapp 24 Mio. Franken (+4,3 %), insgesamt sollen fast 75 neue Vollzeitstellen geschaffen werden. Auch die Ausgaben für Bildung, Soziales und Pflege erhöhen sich, wie bereits in den letzten Jahren, massiv! Dieses Mal um über 40 Mio. Franken. Trotz des auf den ersten Blick positiven Abschlusses bleibt die Verschuldung sehr hoch.
Besonders alarmierend ist der Blick in die Zukunft: Ab 2027 schreibt die Stadt durchgehend rote Zahlen – mit Defiziten zwischen 40 (2027/2028) und rund 65 Mio. Franken (2029). Zusammen ergibt das ein Minus von knapp 150 Mio. Franken in nur drei Jahren. Das Budget 2026 verschleiert also die strukturellen Probleme.
Raphael Tobler, Stadtparlamentarier/Präsident der FDP Winterthur, sagt dazu: «Das Budget 2026 ist schöner Schein, aber keine solide Finanzpolitik. Der Überschuss entsteht allein durch Buchgewinne – in Wahrheit fährt Winterthur ab 2027 in ein strukturelles Defizit von fast 150 Millionen Franken ein. Wir müssen jetzt die richtigen Prioritäten setzen, sonst zahlen Bevölkerung und Unternehmen die Rechnung.»
Die FDP Winterthur fordert deshalb:
- Kein weiteres Aufblähen der Verwaltung: Prioritäten setzen statt Verwaltung überproportional aufstocken.
- Klarheit bei Investitionen: Nur Projekte, die einen echten Mehrwert für Bevölkerung und Wirtschaft bringen, sind zu priorisieren.
- Nachhaltige Finanzpolitik: Einmalige Bewertungsgewinne dürfen nicht über strukturelle Defizite hinwegtäuschen.
Unser Ziel bleibt klar: Winterthur braucht gesunde Finanzen! Gesunde Finanzen heisst: keine Defizite, Reduktion der Verschuldung und langfristig tiefere Steuern für die Menschen in Winterthur