Winterthurer Klimapolitik ganz konkret: die ehrgeizigen Ziele will man im Schleichgang erreichen

Ortspartei Winterthur

Bekanntlich hat es rund 3 Jahre gedauert, bis es die Winterthurer Politik geschafft hat, 5 Zahlen und ein Wort auf ein Papier zu schreiben: Nämlich Netto-0 2050. Nach 2 Jahren Bearbeitungszeit ist links-grün dann wenige Augenblicke vor der Beschlussfassung auf die vermeintlich brillante Idee gekommen, man könne ja auch 2040 schreiben – wohl um zu suggerieren, dass man es wirklich ernst meine.

Ebenfalls rund 3 Jahre hätten alle Exponenten Zeit gehabt, dieses abstrakte Ziel mit Taten zu untermauern. Anlässlich der letzten Gemeinderatssitzung wurden tatsächlich zahlreiche Klimavorstösse debattiert. Wer aber auf grosse Taten gehofft hat, dürfte arg enttäuscht sein: Energiezonen? Vielleicht später. Anreize für energetische Sanierungen? Zu anstrengend. Förderung von PV-Anlagen? Grundsätzlich ja, aber auf keinen Fall in Kernzonen, da verbieten wir es generell. Umgang mit der ungenutzten KVA-Abwärme? Möchte man gerne besser nutzen, aber man hat keine Abnehmer – die Traglufthalle Geiselweid als gut geeignete Abnehmerin wurde mit tatkräftiger Unterstützung von links-grün versenkt. Mehr städtische Fahrzeuge, die mit erneuerbarer Energie betrieben werden? 10 Jahre nachdem sich der Stadtrat gemäss eigenen Aussagen diesem Ziel angenommen hat, wurde nun anscheinend eine Arbeitsgruppe eingesetzt und sei «grundsätzlich in der Umsetzung». Hilfe bei der Suche nach einem Standort für eine Wasserstofftankstelle? Nein, diese Technologie interessiert uns nicht. Verkehrsfreie Tage in Winterthur? Der eine, welcher vor über 2 Jahren beschlossen wurde, konnte bis jetzt nicht durchgeführt werden, hat aber schon umso mehr an Planungskosten verschlungen. Die Parlamentsmehrheit will nun trotzdem 4 pro Jahr davon, obwohl damit kein Milligramm CO2 eingespart wird.

Langer Rede kurzer Sinn: Ernst machen mit Klimapolitik müssen wir nicht bei der Zielsetzung, sondern bei den Umsetzungsideen und -taten.