Wieder auf den Pfad der Realität zurück

Kolumne von Dieter Kläy in der Winterthurer Zeitung

Vor den Gesamterneuerungswahlen in den National- und in den Ständerat überbieten sich die Parteien gegenseitig mit übertriebenen und derweilen kuriosen Forderungen. So wollen die Grünen unter dem Titel «Stopp der Staupropaganda» die Staumeldungen am Radio abschaffen. Auch die Energiewende mit dem Holzhammer unter dem Titel «Solarinitiative» ist nicht besonders vernünftig. Wir haben vor allem im Winter ein Problem mit dem Strom. Da hilft es wenig, wenn alle Dächer und Fassaden mit Solarmodulen zugepflastert werden sollen. Die SP präsentiert sich als Kämpferin gegen Wohnungsnot. In der Stadt Zürich z.B. wird aber mehr verhindert als ermöglicht, wie das Beispiel der Neugasse-Initiative zeigt. Es reichte nicht, dass die SBB für das 30 000 Quadratmeter grosse Areal 125 gemeinnützige Wohnungen vorsahen. SP und Grüne verlangten, dass alle 375 Wohnungen gemeinnützig vermietet werden. Diese Forderung wurde an der Urne prompt angenommen. Die SBB kann die SP aber weder zum Verkaufen noch zum Sanieren zwingen. Jetzt wird gar nicht gebaut. Bauen muss attraktiver werden. Denkmal - und Heimatschutz müssen massvoll gelockert, Baubewilligungen beschleunigt und die Ausnützungsziffer erhöht werden können. Büros müssen in Wohnungen umgewandelt werden können. Wer Vernunft walten lässt, wählt Kandidatinnen und Kandidaten aus den Listen 5 und 18 sowie Regine Sauter und Gregor Rutz in den Ständerat.

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