Nein zu hohen Ausgaben ohne erkennbaren Nutzen!

Ortspartei Winterthur

Dass die 2. Ofenlinie der Kehrichtverwertungsanlage Winterthur saniert werden muss ist unbestritten. Lediglich über die Frage «wie» scheiden sich die Geister. Regierungsrat Martin Neukom und das AWEL wollen uns gemäss Medienberichten mit Nachdruck dazu motivieren, unsere Anlage auf das vom AWEL mitentwickelte neue Trockenaustragverfahren von KVA-Schlacke umzustellen. Erhöhte Investitionskosten von rund 20 Mio. Franken wären die Folge dieser geforderten Umstellung.

Zudem müssten wir nach der Umstellung unsere jährlich rund 43’000 Tonnen Schlacke zur Aufbereitung und Entsorgung in den Pilotbetrieb der ZAV-Recycling AG nach Hinwil fahren statt direkt in die stadteigene Deponie Riet. Massiv erhöhte Abschreibungs-, Betriebs- und Entsorgungskosten über die nächsten 30 Jahre und damit eine Erhöhung der Abfallsackgebühr wären die Folge. Doch welchen Nutzen erzielen wir mit diesen zusätzlichen Ausgaben?

Durch das neue Aufbereitungs-Verfahren soll die Rückgewinnung von Metallen aus der Schlacke erhöht und damit der CO2-Ausstoss der Anlagen (zumindest rechnerisch) reduziert werden. Doch stimmt das wirklich? Bis heute gibt es keinen Nachweis, dass der neue Aufbereitungsprozess ökologisch bessere Ergebnisse erzielt als das in der KVA Winterthur eingesetzte Verfahren. Die vom BAFU definierten Höchstwerte betreffend Restgehalt von Metallen in der Schlacke unterschreitet unsere KVA bereits deutlich. Auch bezüglich Energieeffizienz zählen wir mit unserer Anlage zu den Musterschülern in der Schweiz.

Beide Austragverfahren werden in den nächsten Jahren sicher weiterentwickelt, um dem Recyclinggedanken noch besser zu genügen. Doch unseren KVA-Umbau müssen wir jetzt in Angriff nehmen. Jede Verzögerung wäre Nonsens, denn die im Rahmen der Sanierung geplanten technischen Erneuerungen bringen ökologisch weit mehr als der im bestcase behauptete Nutzen aus der Verfahrensumstellung. Deshalb sagen wir aus Überzeugung JA zum Planungskredit für die KVA – ohne Trockenaustrag.