JA für den Kredit von 293 Millionen zum Ersatz der Verbrennungslinie 2 der KVA

Die Verbrennungslinie 2 der KVA, welche 1993 erbaut wurde, muss ersetzt werden. Es wird richtig teuer – 293 Millionen Franken sind budgetiert. Diese grosse Summe macht den Kreditantrag zum bisher grössten, über den die Stimmbevölkerung von Winterthur entscheiden wird.

Mit diesem Projekt werden sowohl der Verbrennungsofen als auch der Elektrofilter der Verbrennungslinie 2 sowie die Rauchgasreinigung und die Abwasserbehandlungsanlage ersetzt. Projektiert sind zudem neue Aschensilos für die Zwischenlagerung der Flugasche, ein Heisswasserspeicher für die Fernwärme und verschiedene Fotovoltaikanlagen.

Indem die Rauchgasreinigung auf den neuesten Stand der Technik gebracht wird, ergibt sich ein weiterer Mehrwert: Die Abwärme der Rauchgasreinigung wird künftig genutzt, sodass gegenüber heute eine thermische Leistungssteigerung von rund 30 Prozent resultiert, welche einen Ausbau des Fernwärmenetzes ermöglicht.

Kritisch sieht die FDP-Fraktion die CO2-Bilanz der KVA. Obwohl nur 15 % der Abfallmenge aus Winterthur stammen, werden 100 % CO2 Winterthur angerechnet – rund 200.000 Tonnen jährlich. Um netto null CO2 zu erreichen in der Schweiz und natürlich auch in Winterthur, muss dieses CO2 eingefangen und permanent gelagert werden.

Der Änderungsantrag der FDP, welcher im Stadtparlament mit 54:0 angenommen wurde, verpflichtet den Stadtrat, der federführenden Kommission Umwelt und Betriebe jährlich detailliert zu berichten, welche Maßnahmen er unternommen hat, um Risiken des Projektes zu mitigieren. Diese umfassen die CO2-Logistik, die Finanzierung einer Carbon-Capture-Anlage, die Verteilung der Kosten von Carbon Capture und Lagerung, die Baukosten der ErVel2 sowie die Winterthur zur Verfügung stehenden Abfallmengen.

Das Stadtparlament stimmte dem Kredit mit 50:4 inklusive allen Stimmen der FDP-Fraktion zu. Die Mitglieder der FDP unterstützten den Kredit ebenfalls mit großer Mehrheit anlässlich der Generalversammlung vom 2. Juli.