Dem FC Winterthur wurde die Lizenz in erster Instanz verweigert, weil er die Kriterien bei der Stadioninfrastruktur nicht erfüllt. Das ist wenig überraschend, denn bereits seit dem Aufstieg des FCW in die Super League ist allen klar: die Schützenwiese muss über kurz oder lang an die Anforderungen der höchsten Liga angepasst werden.
Stufenweiser Ausbau der Schützenwiese
Die FDP Winterthur fordert deshalb einen schrittweisen Ausbau der Schützenwiese. Die dringendsten Projekte sind zuerst anzugehen. Dazu gehört die Anpassung der Haupttribüne an die aktuellen Anforderungen. Sanitäre Anlagen, Garderoben und die Bewirtschaftung der Zuschauer sind auf den neusten Stand zu bringen. Die aktuell gedeckte Gegentribüne im Sektor C dient als Paradebeispiel eines einfachen, modernen und zweckmässigen Baus. Erst danach können weitere Ausbauschritte ins Auge gefasst werden, wenn es die Situation erfordert und die Nachfrage gerechtfertigt ist.
Stadtrat im Challenge League Modus
Dass noch nichts passiert ist, liegt am Stadtrat. Ende 2021 wollte er die Anforderungen an die neue Haupttribüne nochmals klären. Das ist per se nicht falsch, gleichwohl versprach er 2022 mit einem Projekt ins Parlament zu kommen. Bis heute liegt aber kein Kreditantrag für die Planung des Umbaus geschweige denn ein Antrag für den Verpflichtungskredit vor. Der Stadtrat ist weit hinter seinem Terminplan und hat offensichtlich nicht mitbekommen, dass der FCW in der höchsten Liga spielt. Eine höhere Liga heisst auch ein höheres Tempo. Die FDP fordert vom Stadtrat umgehend einen Matchplan für die Anpassung der Schützenwiese. Dabei sind jegliche Zusatznutzungen und eine Vermischung von verschiedenen Politik-Themen zu vermeiden – diese verzögern die Entwicklung nur unnötigerweise.
Kein Luxustempel für Winterthur
Die FDP Winterthur freut sich ausserordentlich über den aktuellen Erfolg des FCW. Und er wünscht dem FCW den grösstmöglichen Erfolg in der Championship Group und im Halbfinale des Schweizer Cups. Gleichwohl liegt es in der Natur des Sports, dass sich Erfolge und Misserfolge abwechseln. Es ist deshalb unklar, wo der FCW in Zukunft spielen wird. Viel entscheidender ist es, den Charme der aktuellen Schützenwiese zu behalten und die Entwicklung der Schützi im Gleichschritt mit dem Club sicherzustellen. Aus diesem Grund ist auf einen Luxustempel sowie eine Vergoldung zu verzichten. Die Stadtfinanzen lassen auch nichts anders zu.
Wettbewerb soll auch im Fussball spielen
Dass immer neue Anforderungen an die Infrastruktur gelegt werden, liegt auch an der Swiss Football League. Es kann nicht sein, dass Spitzenfussball zwingend zu Spitzenausgaben führen.
Die FDP fordert die Swiss Football League deshalb auf, verhältnismässige und finanzierbare Kriterien für die Stadioninfrastruktur festzulegen. Auch im Fussball soll das gelten, was im Markt gilt: der Wettbewerb spielt und der Bessere gewinnt.