Aus Submissionsdebakel Lehren ziehen

Ortspartei Winterthur

Winterthur hat ein Problem – genauer gesagt ein Submissionsproblem, das mittlerweile sogar auf dem Weg zu einem veritablen Reputationsproblem ist. Nachdem Anfangs 2020 das Verwaltungsgericht das Submissionsverfahren für die Tablets der Sekundarschule kassiert hat, erklärte es im Oktober 2020 schon wieder eine Submission der Stadt Winterthur für ungültig.

Und dies nicht etwa einmal, sondern gleich bei zwei Submissionen zum gleichen Thema, nämlich unseren künftigen Schulpavillons. Bei der ersten Submission wurde nur ein Teil der Submissionsteilnehmer zu einer Nachbesserung ihrer Offerte eingeladen. Ein grober Fehler. Die zweite Submission war offenbar so unklar ausgeschrieben, dass gleich fünf von neun Teilnehmenden (alles Submissionsprofis) die Unterlagen nicht vollständig ausgefüllt hatten. Darunter auch der lokale Anbieter, welcher gemäss Stadtratsentscheid mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis beide Ausschreibungen gewonnen hätte und nun doch nicht liefern darf. Und dies gilt nicht nur für die aktuellen Pavillons, sondern für insgesamt sieben Pavillons während den nächsten sieben Jahren, da es sich bei der Ausschreibung um einen Rahmenvertrag handelte.

Doch soweit hätte es gar nicht kommen müssen, wäre nicht schon die erste Submission dilettantisch in den Sand gesetzt worden. Die Pavillons kosten die Steuerzahlen nun rund 2,5 Mio. Franken mehr und werden statt von einem lokalen inskünftig von einem auswärtigen Produzenten geliefert.

Wir haben die zuständige Stadträtin Christa Meier in einer Fraktionserklärung aufgefordert zu prüfen, ob der Rahmenvertrag nochmals ausgeschrieben werden kann. Eine interne Analyse soll zeigen, wo die Probleme in den Submissionsverfahren der Stadt Winterthur liegen. In der BBK wollen wir hören, was der Stadtrat unternimmt, damit Winterthur kein weiteres Submissionsdebakel erleben muss.