Die Gegner der Vorlage versuchen gegenwärtig die Schuldenbremse so darzustellen, als ob sie im Vergleich zur stadträtlichen Version zu milde wäre. Dies ist in mehrfacher Hinsicht eine Verdrehung der Fakten: So hatte die SP selber (weitergehende) Anträge zur Entschärfung gestellt und sie hätte eine schärfere Schuldenbremse noch deutlicher abgelehnt. Die jetzt vorgebrachten Argumente sind somit ein reines Versteckspiel vor der Tatsache, dass sie schlicht keine Schuldenbremse wollen, sondern einfach weiterwirtschaften wie bisher.
Woran sie sich in Wirklichkeit am meisten stören, ist der Fakt, dass die jetzige Vorlage zu Recht den Fokus auf die Ausgaben und nicht nur die Einnahmen (Steuerfusserhöhungen) legt. Weiter ist der einzige relevante Unterschied zur stadträtlichen Vorlage, dass man neu auf einen mehrjährigen Betrachtungshorizont abstellt und nicht einen bloss einjährigen. Letzteres wäre schlicht unpraktikabel gewesen. Alle Programme wie Balance, Effort14+ etc. haben gezeigt, dass es Jahre braucht, um Programme umzusetzen, die die Ausgaben nachhaltig senken. Bei einer einjährigen Betrachtung hätte die Stadt daher immer nur mit Steuererhöhungen reagieren können bzw. müssen.
Es ist wie bei jedem anderen Unternehmen: Wenn man mit dem Jahresergebnis unzufrieden ist, ist es in der Regel nie eine gute Idee, einfach den Preis der Produkte auf das nächste Jahr zu erhöhen. Bevor man diesen Schritt ergreift, sollte man sich immer zuerst überlegen, ob man nicht gewisse Prozesse optimieren kann und/oder auf Produkte verzichten, bei denen das Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht stimmt.