Immobilienstrategie Schule 2025 - ein Balanceakt mit Widersprüchen

Die beiden Vorstösse der FDP betreffend Optimierte Schulraumnutzung und Priorisierung der Investitionskredite zu Gunsten der Schulhäuser zeigen Wirkung. Der Stadtrat priorisiert neu Bauprojekte für Schul- und Betreuungsräume in den Investitionskrediten. Gleichzeitig sollen - wie von der FDP angeregt – kreative Lösungsansätze zur optimierten Raumnutzung gesucht und Pläne zur Mehrfachnutzung der (Aussen-)Räume entwickelt werden.

Gruppe Kinder macht zusammen mit einer Lehrerin Hausaufgaben in einer Ganztagsschule

Der Stadtrat folgt den von der FDP eingebrachten Ansätzen zur Lösung des Schulraumproblems. Wir haben immer wieder Lösungsansätze und Vorstösse lanciert, damit «genügend Schulraum, zur richtigen Zeit am richtigen Ort» zur Verfügung steht und finanzierbar ist.

Ein Balanceakt mit Widersprüchen
Die Immobilienstrategie ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Im Moment verspricht sie jedoch die Quadratur des Kreises. Im Wesentlichen werden alle Interessen im Rahmen des Schulhausbaus gleich hoch gewichtet und es wird der Eindruck erweckt, als ob alle Ziele optimal erreicht werden könnten. Das ist unrealistisch. Wichtig ist, dass jeweils eine transparente, nachvollziehbare Interessenabwägung stattfindet, die auch vom Parlament unterstützt wird. Erst dann wird sich zeigen, ob die Strategie wirklich zum versprochenen Ziel führt. Der frühzeitige Einbezug des Parlaments bzw. der zuständigen Kommissionen ist deshalb besonders wichtig. Aufgrund des hohen Investitionsbedarfs muss die Stadt die Kosten dringend in den Griff bekommen. Der aktuellen Kostenexplosion bei den Schulbauten muss Einhalt geboten werden.  

Neuer Umgang mit Erweiterungen und Denkmalschutz nötig
Der FDP fehlen noch einige wichtige Ansätze. So sollten beispielsweise bei der Planung eines neuen Schulhauses immer bereits die künftigen Erweiterungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Zudem wird nicht thematisiert, wie künftig mit dem Denkmalschutz bei den Schulbauten umgegangen werden soll. Schulbauten sind funktionale Gebäude, die entwicklungsfähig bleiben müssen – effizient und kostengünstig. Denkmalgeschützte Schulbauten können oft nur unter strengen Auflagen und mit grossem Aufwand saniert oder gar ersetzt werden. Deshalb sollten nur exemplarisch besonders herausragende Gebäude geschützt bzw. inventarisiert werden. Alle anderen Schulbauten sollten in Absprache mit dem Kanton aus dem Inventar entlassen werden.

Romana Heuberger
Co-Fraktionspräsidentin FDP
Präsidentin Stadtbaukommission